Die Rolle Der OMEGA Speedmaster in der Geschichte der Raumfahrt

OMEGA Speedmaster – Die erste Uhr auf dem Mond

Heute schreibe ich über ein wichtiges Stück Geschichte: die OMEGA Speedmaster. OMEGAs Geschichte mit der Weltraumforschung ist zwar mehr als das, aber lassen Sie mich es erklären.

Viele Kulturen rund um die Welt haben spannende Mythen über den Mond, in denen sie über dessen Dasein am Nachthimmel und seinen Einfluss auf unser Leben sinnieren. Seit der Mensch begonnen hat die Welt zu entdecken, haben wir auch das Bedürfnis zum Mond zu fliegen. Neil Armstrongs Zitat könnte nicht besser zu meiner heutigen Geschichte passen:

„Das ist ein kleiner Schritt für mich, aber ein großer Schritt für die Menschheit.“

Gleichzeitig ist es eine große Errungenschaft die erste Uhr zu entwickeln, die am Mond getragen wurde.

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Die OMEGA Speedmaster Moonwatch

Die OMEGA Speedmaster, die Quelle zahlreicher Mythen und Legenden, ist schon seit einem halben Jahrhundert die Wahl der Astronauten und Weltraumagenturen. Dieses „Alltagsobjekt“ wurde zu einer der berühmtesten Uhren der Welt und ist eng mit einem halben Jahrhundert der Raumfahrt der gesamten Menschheit verknüpft, weshalb sie sich auch den Namen „Die Moonwatch“ verdient hat.

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OMEGAs Geschichte mit der Erforschung des Weltraums begann rund um das Jahr 1962, als eine Gruppe von Astronauten, mit dabei Walter „Wally“ Schirra und Leroy Gotdon „Gordo“ Cooper, sich privat ihre allerersten Fluguhren kaufen: die zweite Generation des OMEGA Speedmaster-Modells mit der Referenznummer CK2998. Diese Chronographen aus privatem Besitz wurden bei den bevorstehenden Merkurprogramm-Flügen verwenden. Und so war es das allererste Mal, als eine Speedmaster auf einer Raummission mitflog, „Wally“ Schirras eigene CK2998 während der Merkur-Atlas 8 (Kennname: Sigma 7) Mission.

Zweieinhalb Jahre später, nach einer Serie von was nur beschrieben werden kann als radikalen, extremen und ausgesprochen brutalen Tests, wurde aus der Wahl der Merkur Astronauten auch die Wahl der NASA.
Am Ende des Merkur-Programms traten die Astronauten an den technischen Leiter, Deke Slayton, heran und baten ihn darum, mit einer Uhr ausgestattet zu werden, die während des Trainings und letztendlich beim Flug verwendet werden konnte. Dieser Anfrage wurde große Begeisterung entgegengebracht und da gerade jedes Teil der Ausrüstung des Merkur-Programms für die bevorstehenden Gemini- und Apollo-Programme neu bewertet und neu designt wurde, hätte das Timing nicht besser sein können. Die NASA hatte zu diesem Zeitpunkt gerade eine große Gruppe Ingenieure angestellt, die die Ausrüstung für die Verwendung durch die Astronauten testen, auswählen und zertifizieren sollten.

Am 21. September 1964 gab Slayton ein internes Memo heraus, worin er den Bedarf für einen „ausgesprochen langlebigen und genauen Chronographen für die Verwendung durch die Gemini- und Apollo-Flug Besatzung“ festhielt. Dieses Memo landete auf dem Schreibtisch des Ingenieurs James Ragan, der kein Neuling darin war, Ausrüstung für schwierige Umweltvoraussetzungen zu finden. Er war schon der verantwortliche Ingenieur gewesen, um die Ausrüstung für das „SEA LAB“-Programm der US Navy zu testen. Acht Tage später wurde eine „Anfrage zur Kalkulation“ von Armband-Chronographen an verschiedene Hersteller ausgeschickt. OMEGAs Exemplar dieser Anfrage wurde von der U.S. Zweigstelle in New York entgegengenommen. Von den angefragten Marken antworteten nur vier, so dass James Ragan jeden bat, doch drei Uhren bereitzustellen.

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Aber welche Tests mussten bestanden werden?

Die Tests, die jetzt folgten, waren dazu designt, die Uhren buchstäblich bis zu ihrer Zerstörung zu testen. Die Uhren wurden zwei Tage lang Temperaturen zwischen 71° und 93° Grad Celsius ausgesetzt, danach wurden sie auf -18° Grad Celsius heruntergefroren. Sie wurden in eine Vakuumkammer, die auf 93° Grad Celsius aufgeheizt war, gegeben und dann einem Test ausgesetzt, bei dem sie auf 70° Grad Celsius erhitzt und direkt danach auf -18° Grad Celsius heruntergekühlt wurden- und das nicht nur einmal, sondern fünfzehn Mal direkt hintereinander! Nachdem dieser Test abgeschlossen war, war es an der Zeit die Uhren 40 g-Schocks in sechs verschiedenen Richtungen, danach hohem und niedrigem Druck, dann einer Atmosphäre mit 93% Luftfeuchtigkeit, einer hoch ätzenden 100% Sauerstoff Umgebung, Lärm bis zu 130 Dezibel und schließlich Schwingungen mit einer Durchschnittsbeschleunigung von 8.8 g auszusetzen. Am Ende hatte nur eine einzige Uhr die Tests überlebt: die Speedmaster. Interessanterweise pendelte die Uhr sich nach jedem Test wieder auf ein durchschnittliches Maß ein, was weitestgehend innerhalb des von der NASA vorgegebenen Rahmens von fünf Sekunden pro Tag während normaler Verwendung lag. Das Ergebnis  war, dass die „Speedmaster“ mit der Referenznummer ST105.003 am 1. März 1965 als „flugqualifiziert für alle bemannten Raummissionen“ erklärt wurde. Nur drei Wochen später, am 23. März, kam die Speedmaster zum ersten Mal in den Weltraum, nämlich am Handgelenk von Virgil „Gust“ Grissom und John Young während ihrer Gemini 3 Mission. Die einzige Anpassung der Uhren war die Ergänzung eines langen Klettverschlussbands, das das standardmäßige Stahl-Armband ersetzte, das nicht über einem Raumanzug getragen werden konnte. Später im selben Jahr trug Edward White seine Speedmaster auf Amerikas erstem Weltraum-Spaziergang, während der Gemini IV mission.

Weitere vier Jahre vergingen und die Amerikaner bereiteten gerade ihre erste Mondlandung vor. Die Besatzung war bereits ausgesucht und die Entscheidung war bereits gefällt, dass Neil Armstrong der erste Mann sein würde, der auf die Mondoberfläche gehen würde. Die NASA hatte zu diesem Zeitpunkt die aktuellste Version der Speedmaster, die ST105.012 und die ST145.012 für das Apollo-Programm angepasst. Weil die NASA aber noch immer ziemlich viele ST105.003 aus der ersten Anschaffung auf Lager hatte, wurde dieses Modell trotzdem routinemäßig an die Astronauten ausgegeben.

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Die erste Uhr, die auf dem Mond getragen wurde

Am 21. Juli 1969 um 02:56 GMT stieg Neil Armstrong aus dem Raumschiff und wurde der erste Mensch, der auf ein anderen Welt stand. Ungefähr fünfzehn Minuten später betrat auch Buzz Aldrin die Mondoberfläche und damit wurde die Speedmaster Professional, während der legendären Apollo 11 Mission, zur ersten Uhr, die auf dem Mond getragen wurde.
Der nächste große Moment für die Speedmaster im All war 1970 mit der Apollo 13 Mission, als die Uhr verwendet wurde, um die entscheidende Motorverbrennung einzustellen, die nötig war um sicherzustellen, dass die Wiedereintritts-Flugbahn des schwer beschädigten Raumschiffs korrekt war. Der kleinste Fehler hätte bedeutet, dass die Raumkapsel bei ihrem Wiedereintreten entweder abgeprallt oder in der Erdatmosphäre verglüht wäre. Für die Rolle, die die Speedmaster Professional beim sicheren Wiedereintreten gespielt hatte, gaben die Astronauten OMEGA den begehrten Silver Snoopy Award, der einhergeht mit einem Zertifikat mit der Inschrift „Manned Flight Awareness Award“, der höchsten Auszeichnung, die von der NASA und ihren Astronauten an Privatpersonen oder Firmen vergeben wurde, in Anerkennung für die wichtigen Dienste, die sie für das amerikanische Raumfahrt-Programm geleistet haben.

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Meine eigene OMEGA Speedmaster

Natürlich besitze ich eine OMEGA Speedmaster. Nicht nur wegen ihres höchst präzisen Uhrwerks oder wegen ihres großartigen Aussehens. Der Mond hat mich schon inspiriert als ich gerade erst sprechen gelernt hatte. Eines der ersten Worte, das ich kannte, war „Mond“- eine Geschichte, die meine Mutter immer zu erzählen liebte. Nun reist meine Speedmaster rund um die Welt.

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2 Kommentare
  1. André
    André sagte:

    Hallo,

    guter Artikel über die Speedmaster, besonders interessant sind die Exemplare die pre-moon sind, also aus den frühen 60er Jahren vor der Mondlandung, leider habe ich auch keine solche, sondern eine Mainstream Speedmaster, die ja auch cool aussieht. Eine andere spannende Uhr ist die Strela, die erste Uhr, die mit den Russen im Kosmos war..

    Ansonsten finde ich Ihren Blog etwas unbeseelt, die meisten Fotoserien ohne Menschen, sogar in Marokko, wo es doch von Menschen nur so wimmelt, dies als Kritik. Die schönen Bilder wirken so etwas langweilig – Irgendwie finde ich, ist das eher ein Hipster- als ein Gentleman-Blog – dass man den Codex notieren muss, wie ein Gentleman sich verhalten sollte, ein bisschen peinlich.
    Kann man Rüpel zu Gentlemen erziehen? Etwas klischeehaft die Themenwahl: Whisky, Auto, Uhr.

    Ich hoffe, Sie können das wegstecken?

    Machen Sie doch mal was über Vintage-Kleiderkauf – nicht jeder kann sich die allerteuersten Outfiter leisten und darf oder möchte doch ein „Gentleman“ sein…

    Freundliche Grüsse,

    André

    Antworten
    • Ralph Widmer
      Ralph Widmer sagte:

      Lieber André

      Erstmal, vielen Dank fürs Kompliment bezüglich des Artikels.
      Danke auch für die konstruktive Kritik, ich werde mich bei Ihnen persönlich melden – Ihre Verbesserungspunkte finde ich interessant und werde mir diese gerne anschauen.

      Freundliche Grüsse
      Der Gentleman.

      Antworten

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